Rückblick auf das 3. White Ravens Festival

Im Sommer 2014 fand bereits zum dritten Mal das White Ravens Festival für internationale Kinder- und Jugendliteratur statt. Anknüpfend an die Erfolge des Jahres 2010 und 2012 wurde das Festival unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Wissenschaftsministers Dr. Ludwig Spaenle vom 19. bis 24. Juli ausgerichtet und konnte viele neue Veranstaltungsorte und Kooperationspartner gewinnen. In den sechs Festivaltagen fanden in der Internationalen Jugendbibliothek und an 43 weiteren Orten über 80 Veranstaltungen statt. Mehr als 7000 Besucher strömten zu den Lesungen in Schulen, Bibliotheken, Museen und im öffentlichen Raum. Unter den 15 eingeladenen Autoren befanden sich so berühmte Namen wie Axel Scheffler mit seinem Grüffelo, aber auch in Deutschland weniger bekannte Stimmen wie der bisher unübersetzte Kolumbianer Francisco Montaña Ibáñez oder der tschechische Kinderlyriker Radek Malý.

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Als abendlicher Prolog des Festivals hieß es am 19. Juli: Die weißen Raben fliegen ein! In einer assoziativen Lesung kamen die geladenen Jugendbuchautoren zu Wort: Die Texte von Tamara Bach (Deutschland), Sarah Crossan (Großbritannien/Irland), Fabio Geda (Italien), Tamta Melaschwili (Georgien), Kagiso Lesego Molope (Südafrika/Kanada), Francisco Montaña Ibañez (Kolumbien) und Jean Claude Mourlevat (Frankreich) ergänzten sich durch gemeinsame Motive und Stimmungen zu einer eindrucksvollen Collage. Gerahmt wurden sie durch die Illustrationen einer Schülergruppe. Bei einem Konzert der Münchner Band Frank in Fahrt und anregenden Gesprächen zwischen Autoren, Verlegern und Publikum fand der Abend seinen Ausklang.

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Nach der offiziellen Eröffnung des Festivals am Sonntagmorgen wurde das Familienfest mit Christine Nöstlingers Geschichten vom Franz begonnen. Die geladenen Kinderbuchautoren präsentierten ihre mitgebrachten Bücher: Finnische Räubergeschichten mit Siri Kolu, Kinderlyrik mit Arne Rautenberg und Radek Malý, turbulente Familiengeschichten mit dem Belgier Bart Moeyaert, tansanisch-deutsche Fußballgeschichten mit Hermann Schulz, ein Bilderbuchkino mit Karsten Teichs und Eva Muszynskis Cowboy Klaus und als Höhepunkt eine Lesung Axel Schefflers aus seinem berühmten Grüffelo. Neben den vielen Lesungen wurde ein thematisch auf die gelesenen Bücher zugeschnittenes Spiel- und Bastelprogramm angeboten.

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Nach diesem ereignisreichen Wochenende fanden in den kommenden Festivaltagen bei etwa 20 Veranstaltungen pro Tag zahlreiche Autoren-Leser Begegnungen statt. Neben den Veranstaltungen in der Internationalen Jugendbibliothek wurden Schulen, Bibliotheken und Museen in ganz Bayern zum Schauplatz des Festivals. Bei Abendveranstaltungen wurde das Festival auch für das erwachsene Publikum geöffnet, etwa zur Lyrikbegegnung zwischen Radek Malý und Arne Rautenberg im Lyrik Kabinett München oder zur Podiumsdiskussion mit Tamta Melaschwili, Fabio Geda und Lena Gorelik zum Thema „Literarische Zeugenschaft: Von Unsagbarem Erzählen“ in der Internationalen Jugendbibliothek.
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Die Weißen Raben des Festivals, also die internationalen Autoren und Autorinnen in all ihrer Vielfalt, decken in ihrem literarischen Spektrum die unterschiedlichsten Zielgruppen, von Erstlesern bis jungen Erwachsenen ab, und vertreten mit ihren Titeln die unterschiedlichsten Genres und Themen: Vom philosophischen Bilderbuch, über Gedichte, Versromane und Dystopien, bis zu Fluchtgeschichten und Kriegserzählungen. Gemeinsam sind ihnen der literarische Anspruch und die unbändige Freude am Erzählen. Nicht nur bayernweit stehen die White Ravens in Lehrerkollegien, Bibliotheken und Institutionen für eine gewissenhafte und qualitätsvolle Literaturauswahl, für sprachliche, inhaltliche und künstlerische Qualität. Die teilnehmenden Schulen und Lehrer wurden im Vorfeld durch das Engagement der Moderatoren und im Rahmen einer Lehrerfortbildung intensiv betreut, so war eine hohe Qualität der Lesungen und eine intensive Auseinandersetzung der Schüler mit den Texten gegeben.

Schülerinnen im Gespräch mit Tamta Melaschwili

Schülerinnen im Gespräch mit Tamta Melaschwili

Im Rückblick merkten viele Lesungsbesucher und Mitveranstalter an, wie sehr sie den internationalen Ansatz des Festivals und die Möglichkeit, zweisprachige Lesungen für die Schüler zu organisieren, schätzten. Zudem wurde die einmalige Einsicht für die Schüler betont, einem Schriftsteller über die Schulter zu sehen und so einen lebendigen Einblick in den Literaturbetrieb zu gewinnen. Die Motivation, nach der Begegnung Weiterzulesen und noch tiefer in die Werke der Autoren einzutauchen, war nicht zu übersehen. In den Medien wurde, sowohl Print als auch Online, regional, überregional und international breit über die vielen gelungenen Veranstaltungen berichtet.

So erlebten unsere Festivalautoren das Festival

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