Bücher verbinden Generationen!

Rückblick auf eine besondere Ausstellungsreise im letzten Jahr:
Inspiriert von seinem Jahresmotto 2015 „Voller Gegensätze!?“ zeigte das Augustinum in acht seiner 23 Seniorenresidenzen die Ausstellung „Alles Familie! Familiendarstellungen in aktuellen Bilderbüchern“ der Internationalen Jugendbibliothek. Die Stationen waren:

  • Augustinum Essen: 5.2.-20.3.2015
  • Augustinum Dortmund: 7.4.-15.5.2015
  • Augustinum Diessen: 3.-28.6.2015
  • Augustinum Roth: 3.-30.7.2015
  • Augustinum München-Neufriedenheim: 7.8.-6.9.2015
  • Augustinum Mölln: 2.10.-3.11.2015
  • Augustinum Aumühle: 10.11.-6.12.2015
  • Augustinum Hamburg: 17.12.-10.1.2016

Die Ankündigung der Ausstellung sorgte unter den Bewohnerinnen und Bewohnern der beteiligten Häuser erst einmal für Stirnrunzeln und Heiterkeit: „Bilderbücher – meinen Sie nicht, dass wir aus dem Alter heraus sind?“, wurden die Kulturreferentinnen landauf landab gefragt. Am Ende waren sich aber alle einig: Ja, das war etwas für uns.

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Im Augustinum München Nordfriedenheim

Die Kulturreferentinnen setzten die Ausstellung ein zu dem Gegensatzpaar „Jung – Alt“ oder „Gestern – Heute“ und boten der Bewohnerschaft die Möglichkeit, ihre eigenen Kinder- und Jugendbücher zeitgleich in einer Vitrine zu präsentieren. Dieses Angebot wurde eifrig genutzt und so entstand parallel zu den Exponaten der IJB überall eine Ausstellung der „Klassiker“. Vor den Tafeln der Bilderbücher und vor der Vitrine sah man fortwährend Gruppen im Gespräch, die sich erinnerten und im Vergleich u.a. feststellten dass „ihre“ Bücher gar nicht so idyllisch waren, wie sie gemeint hatten.

In manchen unserer hauseigenen Bibliotheken hatte das Bibliotheksteam einen Apparat zum Thema „Familie“ aufgebaut und lud zum Lesen ein. Auch die Bilderbücher wurden intensiv studiert und gelesen, teilweise bewußt in der Nacht. Kamen Kindergartengruppen ins Haus fanden sich einzelne Bewohnerinnen, die aus den Büchern vorlasen. Einige Bewohner sorgten dafür, dass ihre Enkel die Ausstellung sehen. Abgerundet wurde das Rahmenprogramm rund um die Ausstellung durch ausgewählte Familienfilme, eine Andacht, ein Fest, zusätzliche Gesprächskreise, in denen u.a. auch Begriffe wie „Regenbogenfamile“ nachgefragt wurden, eine Ausstellung von Familienfotos und ein Fest, bei dem unter dem Motto „Auch wir sind eine Familie“ am Ende ein Foto von Bewohner_innen und Mitarbeiter_innen gemacht wurde.

Für die Vernissage hatten sich einige Häuser etwas Besonderes einfallen lassen:

  • In Essen kam Jörg Hilbert zu einer Lesung aus seiner Ritter Rost-Serie und plauderte anschließend aus dem Nähkästchen eines Kinderbuchautors.
  • In Dortmund war die Hörfunkjournalistin Sabine Jäger zu Gast, die auf WDR 5 Kinderbücher in der „Bärenbude“ bespricht; auch sie las ein Buch vor.
  • In Roth widmete sich die Kunsthistorikerin Dr. Annette Scherer der Gattung Bilderbuch und stellte an drei Beispielen der Ausstellung die Illustratoren und ihre Techniken vor.
  • In München-Neufriedenheim lud die Kulturreferentin des Augustinums die Direktorin der Bibliothek Dr. Christiane Raabe und die Kinderbuchillustratorin Verena Ballhaus zu einem Gespräch auf die Bühne, bei dem es um das Konzept der Ausstellung genau so ging wie um den Entstehungsprozeß eines Kinderbuches.

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    Dr. Christiane Raabe (links) und Verena Ballhaus (rechts) im Augustinum München-Neufriedenheim

Alles in allem haben ca. 5000 Menschen die Ausstellung gesehen: die Bewohnerinnen und Bewohner, deren Angehörige und Freunde, Gäste der öffentlichen Veranstaltungen, einzelne Schulklassen und Kindergartengruppen sowie Gäste, die aus der Zeitung von der Ausstellung erfahren hatten und sich ganz gezielt auf den Weg machten. Besonders erwähnenswert ist, wie sehr sich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Ausstellung angesprochen fühlten. Fazit: Wir hätten die Ausstellung noch ein weiteres Jahr laufen lassen können.

 

Paula Väth, Kulturbeauftrage Augustinum

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