Jella Lepman und die Geschichte der IJB Teil 3 #femaleheritage

Im Rahmen der Blogparade der Monacensia im Hildebrandhaus, mit dem Titel „Frauen und Erinnerungskultur #femaleheritage, präsentieren wir nun den dritten und letzten Teil unseres Beitrags über Jella Lepman, die Gründerin der Internationalen Jugendbibliothek.

Im Jahr 2020, 71 Jahre später, steht die Internationale Jugendbibliothek dem Gründungsgedanken Jella Lepmans verpflichtet, nach wie vor für kulturellen Austausch und Toleranz. Inzwischen hat die Bibliothek ihren Sitz im Schloss Blutenburg, das Anfang der 1980er Jahren extra für diese Verwendung umgebaut wurde. Im unterirdischen Magazin unter dem Schlosshof finden sich Bücher in 240 Sprachen, darunter historische Bestände aus vier Jahrhunderten, stammend aus 146 Ländern, welche der Bibliothek seit ihrer Gründung 1949 sukzessive geschenkt wurden. Am Ende des Jahres 2019 belief sich der akzessionierte Bestand auf 657.190 Medieneinheiten. Durch diese Sammlung ist die Bibliothek zur größten ihrer Art weltweit und zu einem Zentrum der Kinder- und Jugendliteraturforschung geworden. Mit einem Jahresprogramm an Ausstellungen, Lesungen, Werkstattgesprächen, Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Tagungen, Fortbildungen und einem internationalen Literaturfest, dem White Ravens Festival, widmet sich die Internationale Jugendbibliothek nach wie vor der Aufgabe der Vermittlung der Kinder- und Jugendliteratur aus allen Weltregionen. Ein umfangreiches Workshop-Angebot für Schulklassen, Horte und Jugendgruppen bringt Kindern und Jugendlichen Literatur ohne pädagogische Lernvorgaben als sinnstiftend, bereichernd und unterhaltsam nahe.

Auch wenn Jella Lepman nur relativ kurz Münchnerin war, sie zog Ende der 1950er Jahre nach Zürich, wo sie 1970 starb, so hat sie jedoch etwas hinterlassen, das ohne Übertreibung, einzigartig ist. Trotz dieses gewaltigen Lebenswerks, das sich nach ihrer Zeit als Direktorin und über ihren Tod hinaus entfaltete, ist der Name Jella Lepman überwiegend unbekannt. Zwar gibt es eine nach ihr benannte Straße in München, ebenso wie einen Kindergarten, doch die zahlreichen Besucher, die Schloss Blutenburg besuchen und ebenso viele Münchner, verbinden mit diesem Namen leider nichts.
Dabei steht hinter diesem Namen, hinter dieser Frau, eine Idee, die für die Nachwelt von unschätzbaren Wert ist:

Internationale Verständigung durch Kinderbücher.

Umbau von Schloss Blutenburg
Schloss Blutenburg heute
Übrigens, ihre Erlebnisse rund um die Entstehung und Gründung der Internationalen Jugendbibliothek hat Jella Lepman autobiografisch festgehalten, in ihrem Roman „Die Kinderbuchbrücke“. Dieser ist in diesem Jahr, anlässlich ihres 50. Todestages, neu erschienen, mit vielen eindrücklichen Bildern im Antje Kunstmann Verlag.

Frauen und Erinnerungskultur – Blogparade #femaleheritage

Jella Lepman, Teil 1

Jella Lepman, Teil 2

2 Gedanken zu „Jella Lepman und die Geschichte der IJB Teil 3 #femaleheritage

  1. Pingback: Frauen und Erinnerungskultur – Blogparade #femaleheritage

  2. Pingback: Kulturerbe-Projekt #femaleheritage: Vom Spuren legen und Fährten lesen – Ausblick & Nachlese der Blogparade

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